Die hohen Ansprüche an das Flughafenpersonal rechtfertigt die besonders strenge Abfolge des Werdeganges einer Luftsicherheitskontrollkraft. Allerdings sind es ebenfalls diese Ansprüche, die den einzelnen Mitarbeiter besonders stolz auf sich und sein Tun sein lässt. Ein Tag ohne Zwischenfälle bedeutet, dass die Mitarbeiter Höchstleistungen vollbracht haben. Eine solche Leistung im Sektor der Luftsicherheitskontrolle ist beinahe schon eines Ordens würdig, denn: Neben den unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Charakteren muss das Personal auch noch in allen erdenklichen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und seien sie noch so prekär: Der Fund von Waffen und ähnlichen gefährlichen Gegenständen, vielleicht sogar noch an einem Passagier geführt, ist ebenso denkbar wie die Erfordernis, eine körperliche Durchsuchung durchzuführen, die einigen Richtlinien unterliegt.
Die Schulung
Der Weg zur Luftsicherheitskontrollkraft gestaltet sich als Schulung mit einer Dauer von ca. 102 Unterrichtseinheiten, als deren Grundlage die DVO (EU) 2015/1998 zu nennen ist. Bei der Tätigkeit selbst handelt es sich nicht bloß um Kontroll- und Bewachungstätigkeiten: Absolventen und Absolventinnen sind nach der erfolgreich abgelegten Prüfung befugt, auch Kontrollen an Fracht und Post, Personendurchsuchungen und Flugzeugeinweisungen durchzuführen. Die Prüfung, welche verpflichtend zu absolvieren ist, wird vor dem Bundesamt für Luftfahrt abgelegt; Nur jene Personen, die sie tatsächlich bestehen, dürfen in Folge auch als Luftsicherheitskontrollkraft beschäftigt werden.
Die Inhalte der Schulung in der Luftsicherheit sind sehr umfangreich und verlangen durchaus Verständnis ab. Neben Fracht- und Postkontrollen sind auch die Durchsuchung des Flughafenpersonals, Einschulungen in der fachmännischen Bedienung verschiedenster Sicherheitseinrichtungen (elektronisch, mechanisch), das Erlernen verschiedener effizienter Durchsuchungs- und Kontrolltechniken und die Vermittlung interner, nationaler sowie internationaler Standards zur Qualitätssicherung wesentliche Bestandteile. Für jene, die Abwechslung lieben, ergibt sich ein großer Vorteil: Abhängig davon, auf welchem Flughafen man später arbeitet, können noch einige weitere Aufgabengebiete dazukommen. So beispielsweise das Push Back (also das Flugzeugschleppen), das Line Management oder die Dokumentenberatung.
Man lernt niemals aus
Mit der erfolgreichen Prüfung und der Zertifizierung als Luftsicherheitskontrollkraft ist es jedoch noch nicht getan: Aufgrund des erhöhten Ausmaßes der Verantwortung, das man als Luftsicherheitskontrollkraft für das Leben anderer Menschen trägt, müssen sich solche alle drei Jahre beim Bundesamt für Luftfahrt rezertifizieren lassen. Dies erfolgt wieder durch das erneute Ablegen einer Prüfung. Daraus resultiert: Regelmäßige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sind unverzichtbar; vor allem, da sich Standards und gesetzliche Richtlinien laufend ändern können.
Bedeutsam ist auch, dass Mitarbeiter in der Luftsicherheit laufenden Tests unterliegen. Um zu gewährleisten, dass die international geltenden Standards eingehalten werden, werden immer wieder Testpersonen in den Arbeitsalltag einer Luftsicherheitskontrollkraft eingeschleust. Dies gewährleistet eine Überprüfung der Gegebenheiten unter absolut realen Bedingungen. Mitarbeiter wissen zwar in der Regel, dass solche Tests durchgeführt werden, werden aber über das Wann nicht informiert. Dadurch unterliegen sie einem gewissen Erfolgsdruck und sind Tag für Tag aufs Neue motiviert und engagiert.
Und: Die Schulung sowie der Berufseinstieg lohnen sich! Aus Statistiken geht für Mitarbeiter im Sicherheitssektor der Luftfahrt ein durchschnittliches Monatsgehalt von bis zu 3.500 Euro hervor - abhängig von den Arbeitszeiten und -stunden, Sonderzahlungen, Arbeitgeber, Berufserfahrung und davon, ob Schicht-, Nacht- oder Wochenenddienst verrichtet wird.
Karriereleiter erklimmen
Um als Luftsicherheitskontrollkraft durchstarten zu können, sind neben den Hard Skills (absolvierte Ausbildung, positives Prüfungsergebnis) auch einige persönliche Eigenschaften vorteilhaft. Dazu gehört beispielsweise die Bereitschaft, in verschiedenen Schichträdern zu arbeiten. Idealerweise ist man also schon vor dem Berufseinstieg ein Nachtmensch - das erleichtert den Einstieg in Schicht- und Nachtdienste massiv. Fremdsprachenkenntnisse sind ein weiterer Pluspunkt, da an Flughäfen viele verschiedene Nationen aufeinandertreffen. Außerdem empfiehlt sich die Fähigkeit, Aufgaben auch delegieren zu können und im Team zu arbeiten, da in der Luftsicherheit viele Bereiche ineinander übergreifen, die allesamt einheitlich funktionieren müssen.